Das Naturschutzgebiet „Stilleking“ stellt ein bemerkenswertes Areal dar, das sich auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz befindet. Die militärische Nutzung von den 1930er Jahren bis 1994 trug maßgeblich zur Erhaltung nährstoffarmer Lebensräume einer traditionellen Kulturlandschaft bei. Heute zeichnet sich der „Stilleking“ durch ausgedehnte Magerweiden und Zwergstrauchheiden aus, welche Lebensraum für spezifische Tier- und Pflanzenarten bieten. Hierzu zählen bedrohte Vogelarten wie Feldlerchen und Wiesenpieper, die am Boden brüten, sowie seltene Pflanzen wie der breitblättrige Thymian und der Färber-Ginster.
Die Landschaftspflege der halboffenen Weideflächen wird von Heckrindern, einer robusten Rasse mit Ähnlichkeiten zum Auerochsen, ausgeführt. Das Naturschutzgebiet ist durch einen Rundwanderweg, die sogenannte „Ochsentour“, erschlossen, der mittels Informationstafeln Wissen über die Umgebung vermittelt. Ein Abstecher an diesem Weg führt zur imposanten Gerichtslinde, einem historischen Zeugnis des ehemaligen Lehngerichtes „Stilleking“. Als Bestandteil des Naturparks Sauerland Rothaargebirge, des größten Naturparks Deutschlands, profitiert das Naturschutzgebiet von einer umfassenden Schutz- und Entwicklungsstrategie, welche die biologische Vielfalt sowie das kulturelle Erbe der Region bewahrt.