Diese Kalkbuchenwälder stehen unter Naturschutz – sie weisen nicht nur eine besondere Artenvielfalt auf, sondern haben auch eine historische Bedeutung. Auf dem Felsmassiv finden sich die Überreste von gleich zwei Burgen: der Ruine Peperburg und der Ruine Borghausen.
Und genau auf den Resten der Ruine Borghausen steht unser Generationenbaum – eine stattliche Rotbuche mit einem Stammumfang von 1,15 Metern und einer Höhe von etwa 25 Metern. Ihr Alter wird auf rund 200 Jahre geschätzt. Wie die Arme einer Krake ziehen sich ihre Wurzeln über den Kalkfelsen und durchdringen langsam die alten Mauerreste der ehemaligen Burganlage.
Durch den extrem kargen Standort stehen der Buche nur wenige Nährstoffe und Wasser zur Verfügung. Die geringe Bodenauflage kann kaum Feuchtigkeit speichern, das Regenwasser fließt schnell hangabwärts ab. Das erklärt auch das verzögerte Dickenwachstum der Buche: Während sie heute rund 200 Jahre alt ist, hätten Buchen mit vergleichbarer Dicke an günstigeren Standorten dieses Alter oft schon mit 60 bis 70 Jahren erreicht.
Eindrucksvoll zeigt das eine schwarz-weiße Aufnahme aus dem Jahr [X] – schon damals war die Buche vermutlich rund 100 Jahre alt. Ihre Fähigkeit, mit widrigen Bedingungen auszukommen, lässt auf eine besondere genetische Anpassung schließen. Vielleicht werden ihre Nachkommen auf den Höhen der Hohen Bracht eines Tages besonders gut mit klimatischen Extrembedingungen zurechtkommen.
Im Herbst 2023 hatte die Rotbuche eine Menge Bucheckern ausgebildet. Um Verwechslungen mit den Samen der angrenzenden Rotbuchen möglichst gering zu halten, wurden nur die Bucheckern direkt unter dem Stamm aufgesammelt. Durch eine hohe Quote an tauben Bucheckern wurde für eine Woche ein Netz ausgelegt, welches die heruntergefallenen Samen auffängt. Eine Box mit 22 Litern Fassungsvermögen wurde so an Bucheckern aufgefangen und im Nachgang aufwendig händisch sortiert.
Baumart: Rotbuche
Lateinischer Name: Fagus sylvatica
Alter geschätzt: 200 Jahre
Umfang: 3,58 m
Brusthöhendurchmesser: 1,14 m
Höhe: 25 m
Naturdenkmal: nein
Standort: Lennestadt-Grevenbrück
Ernte: Der Baum konnte 2023 erfolgreich beerntet werden, die Setzlinge können am Pflanzfest 2025 gepflanzt werden.
Pflanzfläche an der Hohen Bracht: