11 Arnsberger Wald

Bäche im Wald

Zwischen Möhne und Ruhr liegt im Naturpark Arnsberger Wald das Naturschutzgebiet Arnsberger Wald. Buchen und Fichten prägen die Berghänge, lichte Erlen- und Eichenwälder begleiten die Bäche. Zahlreiche Wanderwege sind hier ausgewiesen.
Naturnahe, windungsreiche Bäche mit seichtem, schottergeprägtem Bachbett liegen in der Nähe des Wanderwegs.

Vom Fichtenwald zum Laubwald

Noch stehen in größeren Teilen des Arnsberger Waldes Fichten und andere gebietsfremde Baumarten, sie sollen aber nach und nach einheimischen Laub- oder Laubmischwäldern weichen. Fichten gehören ursprünglich nicht in diesen Raum. Im Rahmen des Waldumbaus werden junge Buchen unter die nochstehenden Altfichten gepflanzt. Da die Buche Schatten erträgt, können die jungen Buchen im Schutz der Altfichten aufwachsen. Im Schutzgebiet sind 585 Hektar als Wildnisgebiet und 109 Hektar als Naturwaldzellen ausgewiesen, davon ist die Naturwaldzelle Hellerberg die größte in Nordrhein-Westfalen.
Einschneidend war der Orkan Kyrill, bei dem im Januar 2007 auf großen Flächen vor allem Fichten umstürzten. Alleine im Naturschutzgebiet Arnsberger Wald fielen 233 Hektar Wald dem Sturm zum Opfer. Auf den Freiflächen setzen sich zunächst vor allem Birken durch. Diese Pionierbaumart steht am Beginn einer natürlichen Entwicklung, an deren Ende die Buche dominiert.

Renaturierung von Bächen
Bäche, die schon ab dem 18. Jahrhundert begradigt worden waren, werden renaturiert und für Fische und andere Gewässerbewohner unüberwindbare Abstürze werden so umgestaltet, dass sie wieder durchgängig sind. Damit die lichtliebenden Erlen wieder die Oberhand gewinnen, werden in den Bachtälern Fichten entnommen und Fichtenjungwuchs zurückgedrängt. Ein LIFE-Projekt unterstützte die Maßnahmen in den Bachtälern zwischen 2009 und 2014.

Artenvielfalt im Wald
Auf Ihrer Wanderung haben Sie gute Chancen, die Rufe von Schwarzspecht und Kolkrabe zu hören. Auch Rothirsch und der aus Asien stammende Sikahirsch, der seit fast 100 Jahren hier vorkommt, leben im Arnsberger Wald.
An den Hängen wachsen Hainsimsen-Buchenwälder, in den großen Bachtälern kommt der Stieleichen-Hainbuchenwald vor. Die Bäche werden von Erlenwäldern begleitet. Winkelsegge und Sumpfveilchen sind typische Pflanzenarten der Feuchtwälder. Im Berbketal nördlich Niedereimer stehen mehr als 200 Jahre alte Traubeneichenwälder. Die im Herbst fallenden Eicheln sind ein Leckerbissen für viele Tiere. Aufgrund der hervorragenden Qualität der Eichen werden aus den Samen aber auch neue Pflanzen für den Wald gezogen.
Die blütenreichen Wegränder ziehen zahlreiche Insekten an. Hier können Sie einige Tagfalter wie den Kaisermantel beobachten. An den Gewässern sind verschiedene Libellenarten anzutreffen.
Mit etwas Glück sehen Sie einen Schwarzstorch am Himmel. Die nachtaktive Wildkatze allerdings werden Sie kaum zu Gesicht bekommen.

Ansprechpartner:

Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald
Zweckverband Naturpark Arnsberger Wald
Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
Biologische Station Hochsauerlandkreis e.V.

Tipps für die Umgebung

Zwischen Warstein und Meschede liegt am Stimmstamm der 35 Meter hohe rmecketurm mit einem beeindruckenden Weitblick über die Wälder. Sie erreichen ihn nach einer kurzen Wanderung.

Ein Besuch der nahe gelegenen historischen Altstadt von Arnsberg mit überwiegend im Fachwerkstil gebauten Bürgerhäusern und dem von den Preußen geprägten Klassizismusviertel rund um den Neumarkt ist lohnend.