Das Grubengelände Hörre in Bad Berleburg, ein bedeutendes Naturschutzgebiet, blickt auf eine lange Geschichte des Schieferabbaus zurück, die bis ins 16. Jahrhundert dokumentiert ist. Die hohe Qualität des Schiefers führte zur Erschließung von elf Gruben, die jedoch bis Mitte des 20. Jahrhunderts aufgrund der Konkurrenz durch alternative Materialien geschlossen wurden. Heute ist das Gebiet ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Besonders bemerkenswert ist das weitverzweigte Stollensystem der Grube Hörre I, das als bedeutender Rückzugsort für Fledermäuse dient. Zehn verschiedene Arten überwintern hier in den kühlen Monaten. Auch der Uhu, Mitteleuropas größte Eule, findet hier geeignete Brutplätze. Die Schieferhalden bieten zudem Lebensraum für Insekten, Reptilien wie die Schlingnatter und wärmeliebende Pflanzen wie Felsen-Fetthenne und Golddistel. Das Grubengelände Hörre ist ein eindrucksvolles Beispiel für die erfolgreiche Umwandlung eines ehemaligen Industriegebiets in ein wertvolles Naturdenkmal.