113 Linde in Kierspe

Im Mittelalter wurde bei der Linde das Femegericht gehalten

Im nördlichen Stadtgebiet von Kierpse befinden sich zwei Linden, die beide als Mutterpflanzen ausgewählt worden sind. Bei der älteren der beiden Linden handelt es sich um eine sogenannte "Thingslinde". Der Begriff "Thing" erinnert an den Freigrafen der damaligen Zeit, der die Verhandlungen einberief und die Freischöffen, die das Urteil fällten. Der Schöffenbund wird in der Gerichtsgeschichte auch gerne als Geheimbund bezeichnet. Femegerichte waren von der Obrigkeit eingesetzte Sondergerichte zum Schutz des Landfriedens. Das Alter der Linde wird auf 300 bis 400 Jahre geschätzt. Es handelt sich demnach um einen der ältesten Bäume des Projektes. Im Mittelalter verlief an dieser Stelle die bedeutende Handelsstraße zwischen Frankfurt und Amsterdam. Die "Thingslinde" stand im Mittelalter außerhalb des Dorfes auf einer Höhe. Die Gerichtstätte war deshalb weithin sichtbar. 

Steckbrief

Baumart: Winterlinde

Lateinischer Name: Tilia cordata

Alter geschätzt: 300 Jahre bis 400 Jahre

Umfang: 6,30 m

Brustdurchmesser:  2,0 m 

Höhe: 18 Meter

Naturdenkmal: ja

Standort: Kierpse Thingslindestraße

Ernte: 

Pflanzfläche an der Hohen Bracht: