101 Holzapfel bei Beukenbeul

Unbekannt und wertvoll

Der Holzapfel ist wohl eine der unbekanntesten Arten unter den Generationenbäumen. Mutmaßlich gilt er als wilde Urform unserer heutigen Kulturäpfel. Früher war er in lichten Wäldern, an Waldrändern und auf Streuobstwiesen weit verbreitet, heute ist er selten geworden und in vielen Regionen gefährdet. Der Holzapfel wächst meist als großer Strauch mit Wuchshöhen von 3 bis 5 m, nur selten erreicht er eine Höhe von 10 m.

Typisch für den Holzapfel sind seine dornigen Zweige, die kleinen, sauren Früchte und die eher schlichte Erscheinung. In dem Garten fällt er damit dem Vorbeifahrenden kaum ins Auge. Seine weißen bis zartrosafarbenen Blüten öffnen sich im Frühjahr und sind eine wichtige Nektarquelle für Wildbienen, Hummeln und andere Insekten. Im Herbst hängen die kleinen gelbgrünen Äpfel am Baum, die für Vögel und Säugetiere eine willkommene und schmackhafte Nahrung sind. Die holzigen, harten und bitter-säuerlichen Äpfel sind für uns kaum genießbar. Trotz ihres herben Geschmacks fanden die Früchte auch früher bei uns Menschen Verwendung: Gedörrt oder eingekocht wurden sie schon in der Jungsteinzeit genutzt. Auch die Mutter der heutigen Grundstückseigentümerin kannte diese alte Tradition und kochte die Früchte des Holzapfels ein.

Die heruntergefallenen, möglichst sehr reifen und weichen Früchte konnten 2023 aufgesammelt werden. Die erfolgreiche Anzucht fand im Lehr- und Versuchsforstamt des Landesbetriebes Wald und Holz in Arnsberg statt.

Steckbrief

Baumart: Holzapfel

Lateinischer Name: Malus sylvestris

Alter geschätzt: 70 Jahre

Umfang: 1,10 m

Brusthöhendurchmesser: 0,35 m

Höhe: 6 m

Naturdenkmal: nein

Standort: Attendorn-Beukenbeul

Ernte: Der Baum konnte 2023 erfolgreich beerntet werden, die Setzlinge können am Pflanzfest 2025 gepflanzt werden.

Pflanzfläche an der Hohen Bracht: